Fluorierung verbessert Kunststoff-Produkte

Bessere Eigenschaften in der Praxis

Viele Oberflächeneigenschaften verbessern sich durch den Fluorierungsprozess. Er verändert auf sehr effektive Weise die alleroberste Schicht des Materials, ohne die Eigenschaften des tieferliegenden Materials zu beeinträchtigen. Diese gezielte Einwirkung ist mit anderen Verfahren nicht erreichbar. Fluorierung ist bei allen Kunststoffen möglich: ABS, EPDM, Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, NBR, HNBR, PC, PEEK, PMMA, Polyamid, Polyester, glasfaserhaltigen Polymeren, Mischpolymeren, Polypropylen, Silikon, TPE, Mehrkomponententeile etc.

Benetzungs-Fluorierung

Für gleichmäßigere Flüssigkeitsfilme

Fluorierung hydrophiliert und erhöht die Beschichtungsqualität durch bessere Benetzung, Filmbildung und Adhäsion. Beim Lackieren, Bedrucken und Dekorieren kann das zu deutlichen Einsparungen führen. Auch führt ein besserer Wasserfilm auf hydrophilem Grundmaterial zu gleichmäßigerem Trocknen, einer höheren Druckqualität sowie geringerer Kalk- und Schimmelbildung.

Gleit-Fluorierung

Reibung und Klebrigkeit herabsetzen

Bei Bauteilen aus Elastomeren, z.B. NBR – Nitrilkautschuk, EPDM – Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk oder anderen Kautschuktypen und Silikonen wird die Gleitreibung minimiert und die Anhaftung reduziert. Der Einsatz von Talkum, Silikonölen oder anderen Trennmitteln ist nicht mehr notwendig. Auch beim Reinigen und Sterilisieren bleiben diese Eigenschaften langzeitstabil. Die Teile bleiben sauber, da Schmutzpartikel nicht anhaften.

Adhäsions-Fluorierung

Haftung verbessern

Haftung auf Kunststoffen kann durch Fluorierung verbessert werden: Die Polarität der Oberfläche wird erhöht, dadurch entsteht eine höhere Adhäsion und eine bessere Benetzbarkeit. Kaschierungen werden haltbarer, Beflockungen unempfindlicher, Klebstoff haftet besser.

Barriere-Fluorierung

Permeation, Diffusion und Migration verringern

Diese Art der Fluorierung bildet Sperrschichten aus. Das minimiert Permeation, Diffusion und Migration von unpolaren Flüssigkeiten (Lösemittel, Benzin, Kühlflüssigkeiten, Glycerin etc.).

Verfahrensvorteile der Gasphasen-Fluorierung

  • Langzeitstabil
    Die erzielten Oberflächeneffekte sind je nach Material für mehrere Monate stabil. Dieser Effekt bleibt auch nach Sterilisation der Teile vorhanden.
  • Gleichmäßig und geometrieunabhängig 
    Selbst tiefliegende Nuten, Hinterschnitte oder Innenräume mit kleiner Öffnung werden gleichmäßig vorbehandelt. Alle offenliegenden Oberflächen haben gleiche Eigenschaften.
  • Reproduzierbar
    Im vollautomatisierten Prozessablauf sind die Einflussfaktoren gut zu steuern und zu überwachen; das Ergebnis ist zu späteren Zeitpunkten exakt erneut zu erzielen.
  • Thermisch unkritisch
    Der Behandlungsprozess läuft bei niedrigen Temperaturen ab, die für das Kunststoffmaterial unkritisch sind. Temperaturspitzen gibt es nicht.
  • Antibakterielle Wirkung 
    Fluorieren hat für begrenzte Zeit eine antimikrobielle Wirkung.
  • Maßhaltigkeit
    Geometrie der Teile wird nicht verändert.